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논문 기본 정보

자료유형
학술저널
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저널정보
한국기독교학회 한국기독교신학논총 한국기독교신학논총 제28집
발행연도
2003.4
수록면
151 - 172 (22page)

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Der Pietismus ist eine der unverst ndlichsten Bewegungen in der Geschichte der Kirche. Es ist bisher nicht gelungen, die widerspruchlichen theologischen Auffassung vom Pietismus auf einen Generalnenner zu bringen. So ist der Pietismus fur die protestantische Theologie ein offensichtliches und offenes Problem. Hinter der manchmal leisenschaftlichen und weitgehenden Verdammung oder Verteidigung des Pietismus stehen gewichtige theologische Motive, die nicht nur von historischem Interesse sind. Karl Barth ist einer der sch?rfsten Kritker am Pietismus unter den einflußreichsten modernen Theologen. Seine Kritik geht aus von der Vermutungk, daß der Pietismus der Anfang des Irrwegs von der anthropozentrischen liberalen Theologie des 19. Jahrhunderts ist. Die Anthropologisierung des liberalen Theologie setzt Barth seine Theologie der Offenbarung, des Wortes, der Gottheit Gottes entgegen. Das ist der Hauptvorwurf gegen alle Theologie seit etwa 1700, daß sie die Gottheit Gottes relativiert und sozusagen den Menschen auf Kosten Gottes groß gemacht hat. In dieser Hinsicht hat er den historischen Pietismus kritisiert. Barth hat die Eigenart des Pietismus als Vermenschlichung, Individualisierung, Verinnerlichung und Moralisierung von Theologie, Kirche und Frommigkeit zusammengefaßt. Der Pietismus will seiner Meinung nach alle Elemente des Christentums, die ihm als etwas Objektives gegenuberzustehen scheinen, mit seiner eigenen Subjektivit t verschmelzen und sie so zu seinem Eigentum. Das macht den Menschen heilsegoistiisch. Der Gehenpol zum pietisischen Induvidualismus ist Barths Kirchlichkeit. Der Pietismus ist eine wichtige Epoche in der Geschichte der protestantischen Kirchen und ihrer Theologie. In Barths Sicht ist diese ganze Geschichte die Geschichte einer Verirrung, einer anthropologischen Verirrung der Theologie: sie von ihrem eigentlichen Thema, Gott und Seine Offenbarung, immer mehr abgekommen und hat sich statt dessen den Menschen in seiner Religiosit?t zum Thema gew?hlt. Der Pietismus ist der b?se Anfang dieses Irrwegs. Aber der Pietismus beruft sich doch auf die Reformation, an die er anzukn?pfen und die er fortzusetzen mein? War nicht die von Barth als egoistisch-pietistisch diffamierte Frage “Wie kriege ich einen gn?digen Gott?” das Grundproblem, das Luther zur Erkenntnis der Rechtfertigungslehre und zur Reformation f?hrte? Obwohl der Pietismus die Interpretation der ‘tote’ Orthodoxie ?ber die Rechtfertigung nicht einfach ubernommen hat, wollte er zum eigentlichen fruhen Luther hinzuwenden. Die Pietisten haben sich als treue Nachfolger des Reformator bewußt. Sie wollten den Geist der Reformation in ihrer Zeit durchsetzen lassen. So heißt der Pietismus die zweite Reformation. Die Reformation war nicht die der Lehre, sonder die des Lebens. Es wird also grunds tzlich gar nicht bestritten, daß zwischen der Pietismuskritik der Sp?torthodoxie, wie sie Loscher zusammengefaßt hat, und der Kritik Barths starke Gemeinsamkeiten bestehen. Die erstaunliche Feststellung Barths, die Pietisten keine treuen Nachfolger der Reformation sind, ist nur deshalb m?glich, weil er Ph. Jakob Spener und August Hermann Franke einfach unterschl?gt. Barth hat dabei nicht den kirchlichen und gesunden Pietismus, sondern den radikalen Pietismus als Idealtypus vor Augen. Vor allem hat Barth die Bestimmung des Pietismus mehr mit den zweiten als mit den ersten Quellen gearbeitet. Er interessiert sich nicht eigentlich fur das historische Phanomen, sondern f?r den Typus der Fr?mmigkeit und der Theologie. Er behandelt den historischen Pietismus mit einer bestmmten theologischen Konzeption, mit der er eigentlich die anthropozentrischeliberale Theologie kritisiert hat. Der Pietismus als religi?se-soziale Reformbewegung ist bin in die Gegentart von bleibender Bedeutung.

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